„Blut muss fließen“ – Undercover unter Nazis
Mi. 28.08.2013 | Einlass ist um 17:30
Filmstart ist um 18:00Uhr!
Kino Toni & Tonino | Antonplatz 1 in Berlin / Weißensee.
ACHTUNG: KEIN VVK! Eintritt auf Spendenbasis
Anfahrt: M4 | M13 | M1 | Tram 12
Worum geht’s in dem Film?
Der Sänger grölt Gewaltparolen, die Nazis toben, und die Arme gehen hoch zum Hitlergruß: Als Thomas Kuban zum ersten Mal ein Rechtsrock-Konzert mit versteckter Kamera dreht, ermöglicht er Einblicke in eine Jugendszene, in die sich kaum ein Außenstehender hineinwagt. Sechs Jahre später hat er rund 40 Undercover-Drehs hinter sich, auch in Ländern jenseits deutscher Grenzen.
Ein Lied begegnet ihm auf seiner „Konzerttournee“ immer wieder: „Blut muss fließen knüppelhageldick, wir scheißen auf die Freiheit dieser Judenrepublik …“. Hochbrisant ist das Material, das Thomas Kuban im Lauf der Jahre zusammengetragen hat – einzigartig in Europa, wahrscheinlich sogar weltweit.
Mit Rechtsrock junge Menschen zu ködern und zu radikalisieren – diese „Masche“ zieht bei erschreckend vielen jungen Menschen. Längst hat sich rund um die Musikveranstaltungen auch ein blühender Markt entwickelt: CDs der einschlägigen Bands werden in Eigenregie produziert und in Szeneläden oder über das Internet verkauft. Mit extrem rechten Merchandising-Artikeln ist das nicht anders. Auf diese Weise wird zugleich Geld für die Expansion der „Bewegung“ generiert.
Der Journalist Thomas Kuban hat all das mit versteckter Kamera dokumentiert und ist dabei ein hohes Risiko eingegangen. In keinem Verhältnis dazu steht das Interesse der Öffentlichkeit an seinen Bildern. Besonders deutlich wird dies bei der erfolglosen Suche nach Unterstützung für ein Filmvorhaben, von dem er sich große Wirkung verspricht: Eine Reise durch Deutschland und Europa, zurück auch an Orte, an denen er versteckt gedreht hat. Im Fokus stehen dabei politische Entscheidungsträger, Behörden und Bürger.
Der Autor Peter Ohlendorf hat Thomas Kuban auf seiner Reise mit der Kamera begleitet. Diesen Beobachtungen sind Sequenzen des Undercover-Materials gegenübergestellt. In den Dokumentarfilm sind quasi fiktionale Elemente integriert, die sich aus Sicherheitsgründen ergeben: Der Protagonist des Films muss unerkannt bleiben, sein Name ist ein Pseudonym.
Der Filmabend wird organisiert von den Red And Anarchist Skinheads Berlin / Brandenburg.