Community Organizing – Einführung und Erfahrungen einer Organisationsmethode für Kieze
Die Menschen in Weißensee beschäftigt einiges… Was wird zum Beispiel aus dem seit Jahren leerstehenden Kulturhaus Peter Edel oder dem verfallenen ehemaligen Kinderkrankenhaus in der Hansastraße? Eigentumswohnungen entstehen zahlreiche im Stadtteil, jedoch was wird für die Mieter_innen getan? Und wo sind die dringend benötigten Kinder-, Jugend- und Freizeiteinrichtungen im Hansaviertel? Was wollen wir gegen die Rechten tun, die im Laden Tønsberg versuchen, ihre Mode zu vertreiben, und die Kundgebungen gegen die Flüchtlingsunterkünfte organisieren? Wie können wir uns mit den zugewanderten Menschen in unseren Ortsteil begegnen? Wie können wir die Situation in unserem im Stadtteil für alle insgesamt verbessern? Wofür würden Sie sich am liebsten mit anderen Anwohner_innen zusammentun und etwas verändern?
Um uns inspirieren zu lassen, wie wir in Weißensee gemeinschaftlich Antworten auf diese Fragen finden können, möchten wir den Blick über den Tellerrand wagen und fragen, was wir aus anderen Stadtteilen und Ländern lernen können?
Inzwischen gibt es in Deutschland und insbesondere in Berlin viele Wege, sich zivilgesellschaftlich zu engagieren und sich in die Gestaltung seines Lebensumfeldes einzubringen. Ein Weg ist Community Organizing. Wie der Name vermuten lässt, hat der Ansatz seine Wurzeln in den USA. Aber auch in anderen Ländern wie England, Australien und eben auch in Deutschland gibt es seit vielen Jahren Erfahrungen mit dieser Form von zivilgesellschaftlicher Organisation. In Berlin arbeitet das Deutsche Institut für Communtiy Organizing (DICO) seit über 15 Jahren nach diesem Ansatz und baut damit sogenannte „Bürgerplattformen“ auf. Diese zivilgesellschaftlichen Zusammenschlüsse sind parteipolitisch, ideologisch und finanziell unabhängig und bündeln die Kräfte und Interessen vieler lokaler Gruppen und Organisationen. In Berlin gibt es derzeit drei Bürgerplattformen und auch in anderen Städten wie Köln bauen Menschen sich solche Organisationen, um mehr Einfluss auf die Gestaltung ihrer Stadtteile und Städte zu erlangen. Die Organizerin der Bürgerplattform „WIR SIND DA!“ Wedding/Moabit wird die Grundlagen des Ansatzes „Community Organizing“ vorstellen und über die Erfahrungen aus der Praxis berichten.
Sie sind/ihr seid herzlich eingeladen, sich den spannenden Vortrag von Christiane Schraml vom DICO anzuhören und miteinander zu diskutieren.
19.11.2014 | 18:30 Uhr | Frei-Zeit-Haus, Pistoriusstraße 23, Berlin-Weißensee
Eintritt frei
Diese Veranstaltung wird organisiert im Rahmen des Lokalen Aktionsplans Weißensee/Heinersdorf, gefördert durch das Bundesprogramm TOLERANZ FÖRDERN. KOMPETENZ STÄRKEN.